Und der Herbst beginnt

Unbenannt #1

Bunt sind die Wälder noch nicht. Ob die Stoppelfelder schon gelb sind, kann ich euch nicht sagen. Ich bin ein Stadtmensch. Aber wahrscheinlich schon. Sicher ist: der Herbst beginnt. Meteorologisch ist er sogar schon zehn Tage da. Kalendarisch dauert es noch weitere zehn, wettertechnisch ist er ganz akut. Und zeigt sich von seiner hässlichsten Seite: grau, nass und stürmisch. Am Liebsten möchte ich mich unter einer warmen Decke verkriechen, eine heiße Tasse Tee genießen und ein gutes Buch lesen. Freiwillig das Haus verlassen? Auf keinen Fall. Also durchstöbere ich Magazine, Fashionblogs und Onlineshops nach den neusten Trends und den besten Fundstücken, die das Wetter und meine Laune einigermaßen erträglich machen.

Einiges davon habe ich auf meine Will-Ich-Haben-Am-Besten-Sofort-Liste gesetzt, die ich im übrigen immer noch handschriftlich führe. Anderes habe ich mir umgehend aus dem Kopf geschlagen. Denn entweder hätte der Preis mein restliches Jahresbudget und noch mehr gefressen oder es passt nicht zu mir oder es gefällt mir einfach nicht. Trend hin oder her.

Und dabei wären wir auch schon bei meinem Dauerproblem. Sobald sich der Sommer verabschiedet und das Wetter beim besten Willen keine offenen Schuhe mehr zulässt, habe ich ein Schuhproblem. Und zwar ein ganz Großes. Die allermeisten Treter finde ich einfach nicht schön. Die Formen und Proportionen entsprechen nicht meinen ästhetischen Ansprüchen. Entweder sind sie zu lang, zu schmal oder zu spitz oder auch das Gegenteil davon zu klobig, zu klotzig – entenschnabelartig. Erst recht, wenn man auf großen Füßen, mit beiden Sohlen im Leben steht. Hohe Absätze und ich werden einfach keine Freunde.

Das Gefühl, nicht aus jeder Situation fliehen zu können, weil meine Schuhe nicht für einen Sprint a la Usain Bolt geeignet sind, kann ich nicht ertragen. Und damit wir uns richtig verstehen: machen tue ich das sowieso nicht. Wenn mir die U-Bahn vor der Nase wegfährt und ich zu spät komme, dann ist das so. Rennen, um dann vollkommen außer Atem, mit hochrotem Kopf gerade noch durch die sich bereits schließenden Türen zu springen, eh keinen Sitzplatz mehr ergattern zu können, nur um dann völlig fertig und verschwitzt irgendwo anzukommen – nicht mit mir. Trotzdem möchte ich das können – zumindest theoretisch.

Und nun sitze ich hier, wie zu Beginn jeder Herbstsaison und quäle mich auf der Suche nach dem perfekten Schuh. Der mich sicher, warm und trocken durch den Herbst trägt. Er soll schwarz, ungefähr knöchelhoch oder etwas höher, absatzlos und irgendwie stylisch sein. Schließlich arbeite ich in einem kreativen Beruf. Außerdem sollte er eine gute, rutschfeste Gummisohle besitzen. Ich kann es nicht leiden, wenn man mich schon von Weitem kommen hört. Und bei den Wassermassen, die gerade vom Himmel fallen und wahrscheinlich auch noch den restlichen Herbst vom Himmel fallen werden, besteht akute Aquaplaning-Gefahr. Da brauche ich gutes Schuhwerk, das mich nicht im Stich und schon gar nicht auf dem Allerwertesten landen lässt. Ist denn das so viel verlangt?

Chelsae Boots kommen nicht in Frage. Mit Stiefeletten steige ich aufs Pferd und das auch schon nicht allzu gerne. Bei anderen gefallen sie mir durchaus. Sie sind vielseitig einsetzbar, strapazierfähig und unkompliziert. Aber eben Nichts für mich. Bikerboots sind oft klobig, gerade in Schuhgröße 40, und ersetzen gleich ein ganzes Workout, weil sie so schwer sind, dass jedes Heben der Füße einem Kraftakt gleicht. Viel zu schnell bin ich dazu dann zu faul und schlurfe durch die Gegend. Und zu viele Schnallen und Nieten machen aus mir eine Rockerbraut, die ich nicht bin. Schnürstiefel schieben einen schnell in eine autonome Ecke, in der ich mich auch nicht wirklich wohl fühle. Einfache kurze Stiefel sind oft langweilig. Außerdem besitze ich sie schon in einigen Farben. Aber was nun?

Jetzt sitze ich hier und durchstöbere Seite um Seite auf der Suche nach dem perfekten Schuh. Und sollte ich zwischendurch tatsächlich einen finden, der einen genaueren Blick oder sogar einen Kauf wert wäre, dann ist er ausverkauft. Jetzt schon. Besser wird das sicher nicht. Es wird windiger, kälter und nasser. Und nicht nur ich brauche neue Schuhe. Am Ende wird es wahrscheinlich wieder ein Paar, das das vermeintlich kleinste Übel ist. Es wird an wenigen Tagen ausgeführt, nur um dann zu den Kollegen ins Regal gestellt zu werden, die auf bessere Zeiten warten.

Habt ihr schon den perfekten Schuh für den Herbst gefunden? Wo sucht ihr nach Schuhen? Online? Im örtlichen Schuhfachgeschäft? Wo findet ihr die besten Inspirationen? Was macht für euch den perfekten Herbstschuh aus? Wie sieht er aus? Wenn ihr Tipps habt, immer her damit, am Besten mit Link. Ich kann jede Hilfe gebrauchen.

Viele Grüße von eurer verzweifelt suchenden

Pinkpetzie

7 Comments

Filed under Lifestyle

7 responses to “Und der Herbst beginnt

  1. Ich hab mir die Woche Tamaris Boots gekauft. Schwarz mit Pailleten, liebe sie =)

  2. Oh, das Thema kenne ich. Sobald es Herbst wird, finde ich alle meine Schuhe nicht mehr schön und ich verfalle genau wie du in einen Ich-will-alles-neu Shoppingwahn, den ich sehr stark kontrollieren muss. Ich kann Hunter Rain Boots empfehlen 🙂

    Alles Liebe an dich, hab ein schönes Wochenende,

    Deine Lara

    • Das scheint ein typisches Herbstproblem zu sein. Es freut mich aber, dass ich offenbar nicht die einzige bin. Mal sehen, ob ich noch meine Herbstschuhe finden werde. Mit Gummistiefeln kann ich bisher auch noch gar nicht anfreunden. Aber vielleicht kommt das ja noch ;-).
      Küsschen an dich meine Liebe

  3. Schöne Boots 🙂
    Ich hab mir für den Herbst jetzt mal 2 Paar neue gegönnt 😉

    http://coco-colo.blogspot.de/

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